Archiv für die Kategorie 'Donautour'

Zu Hause

Sonntag, 16. August 2015 at 19:41

Ich bin gut in Berlin gelandet. Die letzte Etappe fährt sich fast wie von selbst. Lediglich für mein gequältes Sitzfleisch und zum Tanken lege ich ab und an eine kurze Pause ein. In Berlin überrascht mich sogar noch ein kurzer Regenschauer, den ich aber unter dem Schutze eines Alleebaumes abwarte.

Der Vollständigkeit halber hier noch die Statistik:

Getankt habe ich 146,26 l Benzin, gefahren bin ich rund 3218 km (von Berlin bis Berlin), das ergibt einen Verbrauch von 4,55 l pro 100km. Unterwegs war ich 10 Tage und 9 Nächte und bin dabei durch 5 Länder (einschließlich Deutschland) gefahren. Eine genaue Temperaturmessung habe ich leider nicht, aber es war unterwegs sehr warm, besonders in Niederösterreich und Ungarn. Bestimmt knapp 40°C im Schatten.

Zum Abschluss noch ein Donaubild. Wer zuerst errät (und es mir zuerst mitteilt z.B. per Telegramm, Telefonanruf, direktem Gespräch, Blogkommentar, E-Mail, SMS, …), welches große Gebäude dort zu sehen ist, den lade ich zu von mir selbstgemachten Eierkuchen ein. 🙂

Donautour Quiz

Kleiner Tipp: Das Foto habe ich in der Slowakei stehend mit Blick nach Ungarn aufgenommen.

Auflösung: Es handelt sich um die Basilika von Esztergom. Uli und Sandra haben gewonnen! 🙂

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von reini

Tschechien

Samstag, 15. August 2015 at 22:00

Heute hat mich mein Wecker halb acht geweckt. Allerdings bin ich nicht sonderlich erpicht darauf aufzustehen. Ich döse noch eine knappe halbe Stunde bis mich mein schlechtes Gewissen und der noch bevor stehende Weg aus dem Zelt treiben. Außerdem ist es schon zu warm im Zelt.

Pünktlich um 10 Uhr verlasse ich den Zicksee und fahre anfangs Autobahn, später dann Land- bzw. Europastraße. Mein Weg führt mich vorbei an Wien über Brno, wo ich einen Einkaufs- und Mittagsstopp einlege, bis nach Turnov.

Ich schlage mein Zelt im Sedmihorky Camp auf, verspeise  eine Portion Nudeln wie auch schon gestern und falle erschöpft in meinen Schlafsack.

Die Temperatur ist angenehm gefallen. Es hat hier geregnet, was auch dazu führt, dass ich nicht mit Karte zahlen kann. Das Unwetter hat wohl die Internetverbindung des Zeltplatzes zerstört. So hebe ich das einzige Mal während dieses Urlaubs Fremdwährung am Automaten ab.

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Endspurt

Freitag, 14. August 2015 at 22:21

Erst gegen 15 Uhr verlasse ich den Zeltplatz bei Budapest. Ich überlege lange, bis ich mich endlich entschließe, Richtung Neusiedler See zu fahren. Und das Zusammenpacken dauert wie üblich auch seine Zeit.

Motorradcamping

Das will alles wieder fein säuberlich verstaut werden…

Den Anfang der Strecke bewege ich mich auf Landstraßen, diesmal zum größeren Teil am nördlichen Donauufer im Gegensatz zur Hinfahrt. Ab Komárom begebe ich mich auf die Autobahn: Schließlich muss ich die Vignette für Ungarn als auch für Österreich noch etwas ausnutzen.

Der erste Campingplatz in Podersdorf weist mich ab – er ist bis auf den letzten Quadratmeter belegt. So fahre ich nach Sankt Andrä, wo ich Unterschlupf finde. Insgesamt konnte ich heute somit immerhin 230 km fahren.

Der See hier lädt zum Baden ein. Das Badeerlebnis im Zicksee ist allerdings speziell: Zuerst läuft man ein Ewigkeit bis das Wasser halbwegs tief ist. Auf dem Weg dahin stakt man durch Wasserpflanzen und schleimigen Seeboden. Dennoch, nachdem man das lauwarme Wasser wieder verlassen hat, stellt sich zumindest kurz ein Gefühl der Erfrischung ein.

Morgen geht’s dann Richtung Tschechien. Dort werde ich voraussichtlich den letzten Zwischenstopp einlegen, bevor ich wieder heimatliche Gefilde erreiche.

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Sziget 2015

Freitag, 14. August 2015 at 12:28

Gestern fahre ich in die Budapester Innenstadt um zum Sziget zu kommen. Ich finde einen bewachten Parkplatz dicht vor der Insel; leider muss ich feststellen, dass ich hier keinen Handyempfang habe. Das Netz ist hoffnungslos überlastet.

Nichtsdestotrotz kaufe ich ein Tagesticket und begebe mich in den Menschenstrom des Festivals. Nur, wie finde ich unter den hunderttausenden Besuchern meine Freunde? Ein Versuch über das verfügbare WLAN Kontakt aufzunehmen scheitert, da die anderen ihre Handys weg geschlossen haben, wie ich später erfahre. Also bemühe ich mein Glück und meine Erinnerung: Vor fünf Jahren war ich auf dem Weg nach Jerusalem schonmal für einen Tag hier. Vielleicht finde ich Benni, Fabi, Micha, Rainer und Co. ja an der gleichen Stelle auf dem Campingplatz des riesigen Festivalgeländes wie damals wieder.

Und tatsächlich: Ich finde die Festival-Bande an altgewohntem Platz und bekomme zur Begrüßung zwei frisch zubereitete Eierkuchen.

Sziget-Arm

Ich bleibe bis nachts halb drei bis ich verschwitzt und erschöpft zu meinem Zeltplatz zurück fahre.

Heute lasse ich den Tag entspannt angehen. Mal sehen, auf welcher Route ich den Heimweg antreten werde…

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von reini

Sie haben Ihr Ziel erreicht

Mittwoch, 12. August 2015 at 22:23

Meine heutige Strecke erweist sich, obwohl viel Landstraße, als recht eintönig. Gestern bin ich noch auf romantischen Uferstraßen dahin geschlängelt – sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es hier äußerst reizvolle Abschnitte. Davon ist heute nichts mehr zu merken.

Die Donau hat sich unterdessen vom plättschernden Flüsschen in einen breiten Strom verwandelt. Sowohl in Wien als auch bei Bratislava fahre ich an gewaltigen Industrieanlagen vorbei. Der Fluss wird regelmäßig von immer mächtigeren Stauwehren und Wasserkraftwerken im Zaum gehalten. Über einen dieser Dämme fahre ich sogar hinweg – links eine riesige Stauseefläche, rechts das tosende Wasser des Auslaufs.

In der Slowakei als auch in Ungarn ist die Donau, obwohl direkt neben der Straße, weite Strecken lang nicht zu sehen. Große Deichanlagen schützen die umliegenden Siedlungen vor dem Strom und versperren die Sicht.

Erst die letzten 40 km vor meinem Ziel wird es wieder schön. Hier windet sich die Donau durch das Visegráder Gebirge zum sogenannten Donauknie.

Da ich recht früh aufgestanden bin, knurrt mein Magen schon gegen halb zwölf wieder. Ich beschließe ihm nachzugeben und nehme ein entspanntes und wohlbekömmliches Mittag in Bad Deutsch Altenburg im Café Carnuntum kurz vor der Grenze zur Slowakei zu mir. Mein vorabendlicher Snack an der ungarischen Tankstelle soll sich dagegen rächen: Am Campingplatz angekommen sucht das Sandwich schnell wieder seinen Weg nach draußen. Später nehme ich den Umständen entsprechend ein bescheidenes Abendbrot bestehend aus Apfel und Tee zu mir.

Die Wärme steht hier lange an. Erst ab 22:00 lohnt sich der Versuch, sich ins Zelt zu legen ohne in Kürze schweißgebadet zu sein. Ich hoffe, dass mir eine Dusche noch die nötige Abkühlung verschafft.

Morgen werde ich dann einen Besuch auf dem Sziget Festival wagen…

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von reini